Mit „Diella“ in die Zukunft? Albanien testet gewagtes Experiment mit KI-Ministerin

Prof. Dr. Thomas Druyen, renommierter Soziologe und Honorarkonsul der Republik Albanien in NRW, teilt in seinem Artikel seine Einschätzung zum weltweit ersten Einsatz einer Künstlichen Intelligenz als Ministerin in Albanien.

Am 11. September 2025 wurde „Diella“ – albanisch für „Sonne“ – zur ersten KI-Ministerin ernannt. Druyen betont, dass diese innovative Lösung in einer Behörde, die traditionell von Vetternwirtschaft und Korruption geprägt war, das Potenzial hat, für hundertprozentige Transparenz und objektive Entscheidungen zu sorgen.

Er sieht in „Diella“ nicht nur ein technisches Werkzeug, sondern eine Symbiose aus moderner Digitalisierung und kultureller Identität, da der Avatar in traditioneller albanischer Tracht gestaltet und mit der Stimme der Schauspielerin Anila Bisha versehen ist.

Druyen weist aber auch auf die berechtigten Bedenken hin: Was geschieht bei Ausfällen? Wie verhindert man Diskriminierung durch Algorithmen? Und wer trägt Verantwortung bei Fehlern? Trotz dieser Risiken macht er deutlich, dass „Diella“ als Katalysator für eine grundlegende Verwaltungsreform wirkt und Albanien als Vorreiter einer neuen digitalen Demokratie positionieren kann.

Nach Druyens Ansicht zeigt das Land damit Mut zur Innovation und eröffnet eine neue Perspektive für mehr Bürgernähe, Transparenz und die Bekämpfung von Korruption. Die Zukunft wird zeigen, ob dieses Experiment erfolgreich ist – doch Prof. Dr. Thomas Druyen ist überzeugt, dass „Diella“ ein Zeichen der Zeit ist und die Politik der Zukunft mitgestalten wird.

Quelle: Druyen, T. (2025, September 15). Vertrauen in Politik weg: Ein Balkan-Staat testet gewagtes Experiment als Lösung. FOCUS Onlinehttps://www.focus.de/politik/ausland/vertrauen-in-politik-weg-ein-balkan-staat-testet-gewagtes-experiment-als-loesung_5cf529e6-e883-4ce5-bbd2-9243a318dd13.html

Edi Rama offiziell für vierte Amtszeit als Premierminister Albaniens bestätigt

Edi Rama wurde am 18. September 2025 vom albanischen Parlament offiziell zum Premierminister für seine vierte Amtszeit in Folge bestätigt. Seine sozialistische Partei errang bei den Parlamentswahlen im Mai 2025 die absolute Mehrheit mit über 52% der Stimmen. Im Parlament erhielt Rama 82 von 140 Stimmen, was sein Mandat rechtlich sichert.

Rama ist seit 2013 im Amt und hat die Regierungsführung in Albanien in den letzten zwölf Jahren maßgeblich geprägt. Sein Wahlversprechen, Albanien bis 2030 in die Europäische Union zu führen, bleibt ein zentrales Ziel seiner Politik. Trotz Herausforderungen und Kritik an seinem Regierungsstil wird seine dominierende Stellung durch die Wahlergebnisse untermauert.

Neues Gesetz zur integrierten Abfallwirtschaft in Albanien fördert Umweltschutz und Gesundheit

Albanien hat kürzlich ein bedeutendes neues Gesetz zur integrierten Abfallwirtschaft verabschiedet, das den Schutz der Umwelt und die öffentliche Gesundheit verbessern soll. Ziel des Gesetzes ist es, die Müllentsorgung effizienter und nachhaltiger zu gestalten und insbesondere die Verschmutzung sowie die häufigen Brände auf illegalen Mülldeponien zu bekämpfen.

Das Gesetz sieht die Schaffung eines nationalen Betreibers vor, der die Abfallentsorgung landesweit koordinieren wird. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Abfalltrennung, Kompostierung und Recycling gefördert, um die Belastung von Boden, Wasser und Luft zu reduzieren.

Deutschland und internationale Partner unterstützen Albanien bei der Umsetzung dieser Reformen im Rahmen von Projekten, die auch Bürgerbeteiligung und Umweltbildung fördern. Erste Erfolge zeigen sich bereits in mehreren Gemeinden, wo die Mülltrennung zunimmt und moderne Anlagen für Kompostierung und Recycling entstehen.

Mit diesem Schritt rückt Albanien näher an die EU-Standards heran und setzt ein wichtiges Zeichen für eine nachhaltige Entwicklung und eine bessere Lebensqualität seiner Bürger.

Fortschritte Albaniens beim EU-Beitritt: Ein positives Signal aus Brüssel

Am 16. September 2025 begrüßte Thomas Byrne, der irische Staatsminister für Europäische Angelegenheiten und Verteidigung, die erfreulichen Fortschritte Albaniens im Beitrittsprozess zur Europäischen Union. Anlass war die offizielle Eröffnung des sogenannten Klusters 4 während der sechsten zwischenstaatlichen Konferenz zwischen Albanien und der EU. Dieses Kluster umfasst die Bereiche Verkehrspolitik, Energie, transeuropäische Netze sowie Umwelt und Klimawandel: zentrale Themen für eine nachhaltige und moderne Entwicklung.

Minister Byrne lobte die bemerkenswerte Entschlossenheit der albanischen Regierung, die er bei seinem Besuch im Juli persönlich erlebt hatte. Er betonte, dass Irland den Prozess der EU-Erweiterung aktiv unterstütze und sich darauf freue, Albanien im Zuge der bevorstehenden irischen EU-Präsidentschaft im kommenden Jahr weiterhin Rückenwind zu geben.

Das Öffnen dieses wichtigen Klusters markiert einen wesentlichen Meilenstein auf dem ambitionierten Weg Albaniens zur vollständigen Integration in die EU. Es verdeutlicht den Willen des Landes, gesetzliche und politische Reformen umzusetzen, die an die hohen Standards der Union angepasst sind.

Trotz des bisherigen Fortschritts bleiben Herausforderungen bestehen, insbesondere im Bereich der Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung. Allerdings zeigt die jüngste Entwicklung, dass Albanien auf einem guten Pfad ist und die Unterstützung der EU und einzelner Mitgliedsstaaten genießt.

Mit diesen Schritten wächst die Hoffnung, dass Albanien bis 2030 ein vollwertiges Mitglied der Europäischen Union werden kann, was nicht nur für das Land selbst, sondern für die gesamte Region des Westbalkans von großer Bedeutung wäre.

Quelle: https://www.gov.ie/en/department-of-foreign-affairs/press-releases/continued-progress-by-albania-towards-eu-accession-welcomed-by-minister-byrne/

Ballett bewegt: „Schritte der Hoffnung” in Essen

In der Essener Synagoge fand zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz eine bewegende Gedenkveranstaltung statt. Unter den etwa 200 Gästen waren prominente Vertreter wie Bürgermeister Thomas Kufen, Wissenschaftsministerin Ina Brandes und die Leiterin der Synagoge, Dr. Diana Matut. Besonders berührend war die Ballettaufführung von Alexia Hila, einer albanischen Tänzerin, die gemeinsam mit Mila das Stück „Entblößte Seelen” präsentierte.

Die jungen Talente begeisterten das Publikum mit einem ausdrucksstarken Tanz,der die Verletzlichkeit und Hoffnung der Menschen in dunklen Zeiten verkörperte. Alexia’ Präsenz auf der Bühne wurde zum Symbol für den kulturellen Austausch zwischen Albanien und Deutschland: ein Zeichen der Verbundenheit und Freundschaft, die über Grenzen und Generationen hinausgeht.

Die Veranstaltung würdigte nicht nur das mutige Handeln der Albanerinnen und Albaner, die während des Zweiten Weltkriegs jüdische Flüchtlinge schützten, sondern betonte auch die Bedeutung von Kunst als Brücke zwischen verschiedenen Kulturen.Die Teilnahme von Studierenden und Vertretern verschiedener Glaubensrichtungen, organisiert vom albanischen Konsulat und dem IDEAL Student Club, machte diesen Tag zu einem besonderen Moment der Verständigung und des Respekts.

 

Am letzten wilden Fluss Europas: Albaniens Vjosa wird Nationalpark

Zwischen schneeweißen Schotterbänken und türkisgrünen Strömungen fließt die Vjosa frei – vom Pindos-Gebirge in Griechenland bis zur Adria. Was lange umkämpft war, ist Realität: Entlang des Flusses und seiner Zuflüsse Drino, Bença und Shushica steht nun ein großflächiger Nationalpark. Statt Staudämmen setzt Albanien damit ein starkes Zeichen für Europas letzte große Wildflusslandschaft – und für eine Zukunft, in der Artenvielfalt, lebendige Auen und natürliche Dynamik Vorrang haben.  Getragen wurde di eser Schritt von lokalen Initiativen wie EcoAlbania, internationalen Naturschutzorganisationen und viel zivilgesellschaftlicher Ausdauer.

Die Vjosa ist Heimat für über tausend Arten, vom Fischotter bis zum ägyptischen Schm

utzgeier. Gleichzeitig bietet die Region Raum für sanften Tourismus: Rafting bei Përmet, Wanderwege rund um Tepelena, heiße Quellen von Benjë und Kulturjuwele wie Gjirokastra.

Quelle: https://www.vjosanationalpark.al/

Albanische Solarprojekte 2025: Neue Entwicklungen in der Solarenergie

Die Republik Albanien setzt ihren ambitionierten Kurs in Richtung nachhaltiger Energieversorgung fort: Das Ministerium für Infrastruktur und Energie (MIE) hat kürzlich zwei neue Photovoltaikprojekte mit einer Gesamtleistung von 54 MW genehmigt. Diese sollen bis zum Jahr 2025 in Betrieb genommen werden und stellen einen bedeutenden Meilenstein in Albaniens Strategie dar, bis 2030 eine Stromerzeugung zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu erreichen.

Zwei neue Solarkraftwerke mit 54 MW Gesamtleistung

Das erste Projekt wird von der lokalen Firma Aurora PV1 Sh.p.k. realisiert und sieht den Bau einer 39-MW-Solaranlage in Frakull i Madh, Kreis Fier, vor. Das zweite Vorhaben übernimmt ARLIS SHPK mit dem Bau eines 15-MW-Kraftwerks im Dorf Gajde, Kreis Berat. Beide Projekte spiegeln das wachsende Engagement lokaler Unternehmen im Bereich grüner Energie wider.

Regierung setzt auf Solarenergie als Schlüsseltechnologie

Die albanische Regierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 eine installierte Solarkapazität von 3 GW zu erreichen. Dieses Vorhaben ist Teil einer umfassenderen Energiepolitik, die auf Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, Klimaschutz und Versorgungssicherheit abzielt.

Um dieses Ziel zu erreichen, plant das MIE auch weiterhin große Investitionsprojekte: Im Mai wurde ein Bewerbungsverfahren für den Bau eines 100-MW-Solarparks in der Region Lushnja (Kreis Fier) eröffnet. Darüber hinaus konnte Albanien im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft mit Unterstützung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) einen Kredit in Höhe von 100 Mio. Euro für ein weiteres 200-MW-Solarprojekt in Karavasta sichern. Dieses Projekt soll ebenfalls bis Ende 2024 ans Netz gehen.

Albanien als Vorreiter der Energiewende in der Region

Mit einer klaren Vision und konkreten Investitionsmaßnahmen positioniert sich Albanien als Vorreiter der Energiewende auf dem Balkan. Die kontinuierliche Genehmigung neuer Solaranlagen, die Förderung privater und öffentlicher Investitionen sowie internationale Kooperationen zeigen deutlich: Das Land nimmt seine Verpflichtungen zur Energiewende ernst und verfolgt einen zukunftsorientierten Kurs. Die zwei neuen Projekte für 2025 sind ein weiteres starkes Signal für den nachhaltigen Wandel im Energiesektor Albaniens und ein Vorbild für andere Länder der Region.

„Albania Future Now“ – Albanien auf der VivaTech 2025 in Paris

Unter dem Motto „Albania Future Now“ präsentiert sich Albanien vom 11. bis 14. Juni auf der VivaTech 2025 – Europas größter Messe für Spitzentechnologien, innovative Unternehmen und Startups.

Mit seiner Teilnahme bekräftigt Albanien seinen Anspruch, ein aktiver Teil der globalen Innovationslandschaft zu sein. Die Initiative ist Teil der Kampagne „Innovation Now“, unterstützt von EU4Innovation und dem albanischen Ministerium für Wirtschaft, Kultur und Innovation, mit dem Ziel, das Innovationsökosystem des Landes im In- und Ausland sichtbarer zu machen. Vier zentrale Akteure der albanischen Innovations- und Wirtschaftslandschaft sind vertreten: die Technologieparks Durana Tech und TEDA Tirana, die Albanian Investment Corporation (AIC) sowie die Investitionsagentur AIDA.

In seiner Rede betonte Wirtschaftsminister Blendi Gonxhja, dass Albanien sich in einer hervorragenden Phase befindet, um ausländische Investitionen anzuziehen. „Wir bieten einheitliche Strukturen, wettbewerbsfähige Technologieparks und Freihandelszonen sowie umfassende Unterstützung durch AIDA für internationale Investoren“, so Gonxhja. Auch Delina Ibrahimaj, Staatsministerin für Unternehmertum und Geschäftsklima, hob hervor, wie stark Albanien junge Talente fördert und sich als attraktiver Standort für globale Investoren positioniert. Arbian Mazniku, Minister für lokale Verwaltung, war ebenfalls anwesend.

Albanien nutzt die Bühne der VivaTech 2025 nicht nur zur Präsentation nationaler Projekte, sondern auch, um neue Partnerschaften mit internationalen Investoren, Startups und Technologieführern zu knüpfen.

Albanien investiert in KI-Startup von Mira Murati

Am 5. Juni 2025 kündigte Albanien eine Investition von 1 Milliarde Lek (ca. 11,6 Mio. USD) in das KI-Startup “Thinking Machines Lab” an, gegründet von Mira Murati, ehemalige CTO von OpenAI.

Die Finanzierung wurde vom Finanzminister Petrit Malaj im Parlament vorgestellt und erfolgt über die Albanian Investment Corporation aus Einnahmen beschlagnahmter Vermögenswerte. Minister Malaj betonte den strategischen Wert der Investition für Albanien. Neben dem internationalen Imagegewinn ermögliche das Projekt Wissenstransfer, Pilotprojekte im öffentlichen Sektor sowie gezielte Förderung lokaler Tech-Startups.

Thinking Machines Lab wird bereits von internationalen Investoren wie Andreessen Horowitz und Sequoia Capital unterstützt und strebt eine Unternehmensbewertung von 10 bis 50 Milliarden US-Dollar an. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung kollaborativer KI-Systeme in den Bereichen Text, Bild, Audio und Interaktivität.

ACT NOW 2025: Albaniens Innovationskraft im Fokus

Die zweitägige Konferenz ACT NOW 2025, Albaniens führende Veranstaltung für Innovation und Technologie, unterstrich erneut die Vorreiterrolle des Landes in der digitalen Transformation des westlichen Balkans.

Organisiert vom Albanian Council for Technology and Innovation (ACTI), brachte das Event führende Tech-Unternehmen, politische Entscheidungsträger, Investoren, Startups und Cybersicherheitsexperten zusammen.

Am 30. Mai eröffnete die Hauptkonferenz mit Beiträgen von Ermal Beqiri (ACTI), Mirlinda Karçanaj (NAIS) und Minister Blendi Gonxhja, der auch die nationale Initiative „Albania Future Now“ startete. Highlights waren Keynotes von Microsoft, IBM und der EBRD zu Themen wie Cybersicherheit, KI und nachhaltiger Innovation.

Ein Cyber-Drill, Panels zur Digitalstrategie 2030 sowie eine Investorenrunde rundeten das Programm ab. ACT NOW 2025 endete mit einer Preisverleihung, einem Gala-Dinner und neuen Impulsen für die digitale Zukunft Albaniens.