Albanische Solarprojekte 2025: Neue Entwicklungen in der Solarenergie

Die Republik Albanien setzt ihren ambitionierten Kurs in Richtung nachhaltiger Energieversorgung fort: Das Ministerium für Infrastruktur und Energie (MIE) hat kürzlich zwei neue Photovoltaikprojekte mit einer Gesamtleistung von 54 MW genehmigt. Diese sollen bis zum Jahr 2025 in Betrieb genommen werden und stellen einen bedeutenden Meilenstein in Albaniens Strategie dar, bis 2030 eine Stromerzeugung zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu erreichen.

Zwei neue Solarkraftwerke mit 54 MW Gesamtleistung

Das erste Projekt wird von der lokalen Firma Aurora PV1 Sh.p.k. realisiert und sieht den Bau einer 39-MW-Solaranlage in Frakull i Madh, Kreis Fier, vor. Das zweite Vorhaben übernimmt ARLIS SHPK mit dem Bau eines 15-MW-Kraftwerks im Dorf Gajde, Kreis Berat. Beide Projekte spiegeln das wachsende Engagement lokaler Unternehmen im Bereich grüner Energie wider.

Regierung setzt auf Solarenergie als Schlüsseltechnologie

Die albanische Regierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 eine installierte Solarkapazität von 3 GW zu erreichen. Dieses Vorhaben ist Teil einer umfassenderen Energiepolitik, die auf Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, Klimaschutz und Versorgungssicherheit abzielt.

Um dieses Ziel zu erreichen, plant das MIE auch weiterhin große Investitionsprojekte: Im Mai wurde ein Bewerbungsverfahren für den Bau eines 100-MW-Solarparks in der Region Lushnja (Kreis Fier) eröffnet. Darüber hinaus konnte Albanien im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft mit Unterstützung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) einen Kredit in Höhe von 100 Mio. Euro für ein weiteres 200-MW-Solarprojekt in Karavasta sichern. Dieses Projekt soll ebenfalls bis Ende 2024 ans Netz gehen.

Albanien als Vorreiter der Energiewende in der Region

Mit einer klaren Vision und konkreten Investitionsmaßnahmen positioniert sich Albanien als Vorreiter der Energiewende auf dem Balkan. Die kontinuierliche Genehmigung neuer Solaranlagen, die Förderung privater und öffentlicher Investitionen sowie internationale Kooperationen zeigen deutlich: Das Land nimmt seine Verpflichtungen zur Energiewende ernst und verfolgt einen zukunftsorientierten Kurs. Die zwei neuen Projekte für 2025 sind ein weiteres starkes Signal für den nachhaltigen Wandel im Energiesektor Albaniens und ein Vorbild für andere Länder der Region.

„Albania Future Now“ – Albanien auf der VivaTech 2025 in Paris

Unter dem Motto „Albania Future Now“ präsentiert sich Albanien vom 11. bis 14. Juni auf der VivaTech 2025 – Europas größter Messe für Spitzentechnologien, innovative Unternehmen und Startups.

Mit seiner Teilnahme bekräftigt Albanien seinen Anspruch, ein aktiver Teil der globalen Innovationslandschaft zu sein. Die Initiative ist Teil der Kampagne „Innovation Now“, unterstützt von EU4Innovation und dem albanischen Ministerium für Wirtschaft, Kultur und Innovation, mit dem Ziel, das Innovationsökosystem des Landes im In- und Ausland sichtbarer zu machen. Vier zentrale Akteure der albanischen Innovations- und Wirtschaftslandschaft sind vertreten: die Technologieparks Durana Tech und TEDA Tirana, die Albanian Investment Corporation (AIC) sowie die Investitionsagentur AIDA.

In seiner Rede betonte Wirtschaftsminister Blendi Gonxhja, dass Albanien sich in einer hervorragenden Phase befindet, um ausländische Investitionen anzuziehen. „Wir bieten einheitliche Strukturen, wettbewerbsfähige Technologieparks und Freihandelszonen sowie umfassende Unterstützung durch AIDA für internationale Investoren“, so Gonxhja. Auch Delina Ibrahimaj, Staatsministerin für Unternehmertum und Geschäftsklima, hob hervor, wie stark Albanien junge Talente fördert und sich als attraktiver Standort für globale Investoren positioniert. Arbian Mazniku, Minister für lokale Verwaltung, war ebenfalls anwesend.

Albanien nutzt die Bühne der VivaTech 2025 nicht nur zur Präsentation nationaler Projekte, sondern auch, um neue Partnerschaften mit internationalen Investoren, Startups und Technologieführern zu knüpfen.

Albanien investiert in KI-Startup von Mira Murati

Am 5. Juni 2025 kündigte Albanien eine Investition von 1 Milliarde Lek (ca. 11,6 Mio. USD) in das KI-Startup “Thinking Machines Lab” an, gegründet von Mira Murati, ehemalige CTO von OpenAI.

Die Finanzierung wurde vom Finanzminister Petrit Malaj im Parlament vorgestellt und erfolgt über die Albanian Investment Corporation aus Einnahmen beschlagnahmter Vermögenswerte. Minister Malaj betonte den strategischen Wert der Investition für Albanien. Neben dem internationalen Imagegewinn ermögliche das Projekt Wissenstransfer, Pilotprojekte im öffentlichen Sektor sowie gezielte Förderung lokaler Tech-Startups.

Thinking Machines Lab wird bereits von internationalen Investoren wie Andreessen Horowitz und Sequoia Capital unterstützt und strebt eine Unternehmensbewertung von 10 bis 50 Milliarden US-Dollar an. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung kollaborativer KI-Systeme in den Bereichen Text, Bild, Audio und Interaktivität.

ACT NOW 2025: Albaniens Innovationskraft im Fokus

Die zweitägige Konferenz ACT NOW 2025, Albaniens führende Veranstaltung für Innovation und Technologie, unterstrich erneut die Vorreiterrolle des Landes in der digitalen Transformation des westlichen Balkans.

Organisiert vom Albanian Council for Technology and Innovation (ACTI), brachte das Event führende Tech-Unternehmen, politische Entscheidungsträger, Investoren, Startups und Cybersicherheitsexperten zusammen.

Am 30. Mai eröffnete die Hauptkonferenz mit Beiträgen von Ermal Beqiri (ACTI), Mirlinda Karçanaj (NAIS) und Minister Blendi Gonxhja, der auch die nationale Initiative „Albania Future Now“ startete. Highlights waren Keynotes von Microsoft, IBM und der EBRD zu Themen wie Cybersicherheit, KI und nachhaltiger Innovation.

Ein Cyber-Drill, Panels zur Digitalstrategie 2030 sowie eine Investorenrunde rundeten das Programm ab. ACT NOW 2025 endete mit einer Preisverleihung, einem Gala-Dinner und neuen Impulsen für die digitale Zukunft Albaniens.

NATO-Gipfel in Den Haag: Tirana wird Gastgeber 2027

   

Die Staats- und Regierungschefs der NATO-Mitgliedstaaten trafen sich am 24. und 25. Juni in Den Haag zu einem entscheidenden Gipfel, der von Debatten über die Erhöhung der Verteidigungsausgaben und den Antrag der Ukraine auf Mitgliedschaft dominiert wurde.

Die offizielle Delegation Albaniens beim NATO-Gipfel in Den Haag wurde vom Premierminister Rama geleitet. „Der NATO-Gipfel hat einstimmig beschlossen, ihn im Jahr 2027 in Tirana zu organisieren“, schrieb Rama in den sozialen Netzwerken nach dem Gipfel, der in Den Haag, Niederlande, stattfand.

Tirana als Gastgeber des Gipfeltreffens europäischer Staatschefs

Premierminister Rama empfängt europäische Delegationen

Am 16. Mai 2025 fand in Tirana der sechste Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) statt. Gastgeber war der albanische Premierminister Edi Rama, der kurz zuvor bei den Parlamentswahlen am 11. Mai mit einem pro-europäischen Mandat wiedergewählt wurde. Unter dem Motto „Ein neues Europa in einer neuen Welt: Einheit – Zusammenarbeit – gemeinsames Handeln“ versammelten sich 45 Staats- und Regierungschefs, darunter Vertreter aus Frankreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und der Ukraine.

Im Mittelpunkt des Treffens standen Themen wie die Unterstützung für die Ukraine, die Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungskapazitäten Europas sowie gemeinsame Strategien zur Migration und Wettbewerbsfähigkeit. Premierminister Rama betonte in seiner Eröffnungsrede die wachsende Bedeutung Albaniens innerhalb Europas und rief zu verstärkter Zusammenarbeit auf. Trotz des informellen Charakters des Gipfels wurde ein neues Koordinierungsteam für die EPG angekündigt, das unter der Leitung des Europäischen Rates arbeiten soll. Das nächste Treffen ist für Herbst 2025 in Dänemark geplant.

https://newsroom.consilium.europa.eu/events/20250516-eu-meeting-of-the-european-political-community-may-2025/148904-family-photo-20250516